Halbglatze
Halbglatze der Alptraum jedes Mannes. Das Haarwachstum und somit auch der Haarausfall werden durch Geschlechtshormone gesteuert. Da genügt nur ein Blick auf die unterschiedliche Behaarung des Körpers von Mann und Frau. Die „Alopecia androgenetica“ des Mannes basiert nach derzeitigen Erkenntnissen auf einer Empfindlichkeit der Follikel (der Haarschäfte unter der Haut) in Bezug auf das männliche Geschlechtshormon (Androgenen).
Und das führt zu einer Halbglatze. Dabei ist genetisch vorbestimmt, wann die Follikel empfindlich werden. Sie werden in den Geheimratsecken beispielsweise nach 20 Jahren empfindlich und auf dem Oberkopf nach 30 Jahren.
Dafür sind noch weitgehend mehrere noch unbekannte Gene verantwortlich, wobei die Vater-Sohn-Krankheit nicht immer gleich verläuft. Hatte beispielsweise der Vater mit Mitte 20 eine Halbglatze, dann haben sich beim Sohn nur kleine Geheimratsecken bis Mitte 20 gebildet und somit bleibt eine spätere Vollglatze dem Nachwuchs oft erspart.
Wachszyklus der Haare
Durchschnittlich hat ein Mensch auf den Kopf zwischen 90.000 und 150.000 Haare, wobei Rothaarige bis zu 90.000, Brünette und Schwarzhaarige bis zu 110.000 und Blonde bis 150.000 Haare auf dem Kopf haben.
Diese befinden sich in einem beständigen Wachszyklus von 2-6 Jahren. Das Haar wächst währenddessen etwa 1 cm im Monat und nach einer kurzen Übergangsphase folgt eine 2-4 Monate dauernde Ruhephase. Die Haare lösen sich genau in dieser Phase und fallen aus ihren Wurzeln aus, um den nachwachsenden Haaren genug Platz zu machen.
Da kommen wir sofort zum Schluss, dass ein gewisses Maß an Haarverlust völlig normal ist. Aufgrund des Wachstumszyklus können täglich bis zu 100 Haare ausfallen. Wenn aber mehr Haare ausfallen, hat man es mit einer sogenannten Effluvium zu tun.
Wenn sich aber kahle Stellen bilden, dann sprechen die Fachleute von der Alopezie. Dabei folgt jeder Haarfollikel einem eigenen Zyklus, wobei so der Haarbestand immer gleich bleibt. Anderseits kann der Follikel eine ererbte Empfindlichkeit auf das DHT (Stoffwechselprodukt Dihydrotestosteron) haben.
Im Normalfall befinden sich etwa 10 % der Haare in der Ausfallphase und 90 % im Wachstum. Bei einem Haarausfall stimmt natürlich dieses Verhältnis nicht mehr.
Ursachen und Formen von Haarausfall
Generell unterscheidet man drei Hauptformen von Haarausfall:
den diffusen Haarausfall
den kreisförmigen Haarausfall
vernarbenden Haarausfall
Die häufigste Form dabei ist die Glatzenbildung, wobei viele Männer mit der Halbglatze zu tun haben. Die Glatzenbildung ist auch unter dem Begriff androgenetische Alopezie bekannt, weil hier eine Überempfindlichkeit des Follikels gegenüber Androgenen vorliegt.
Androgene sind Hormone, die das Körperhaarwachstum verstärken, aber das Kopfhaarwachstum bremsen. Dabei handelt es sich um eine genetisch bedingte Glatzenbildung. Der diffuse Haarausfal stellt ein Ausdünnen der Haare dar, wobei die Ursachen unterschiedlich zu nennen sind.
Als Ursache werden unter anderem Diabetes, eine Schilddrüsenfehlfunktion oder hormonelle Umstellungen genannt. Zudem kommt es häufig vor, dass eine Mangelernährung die Hauptursache für den Haarausfall ist und die letztlich auch zu einer Halbglatze führt. Daher sollte man während einer rein veganen Ernährung oder einer Diät möglichst achtsam die Kopfhautreaktion im Auge behalten.
Kann man den Ausfall der Haare bei einer Halbglatze aufhalten?
Eine Behandlung der Halbglatze hängt immer von den jeweiligen Ursachen ab. Wenn man beispielsweise eine längere Belastungs- und Stressphase hinter sich hat, kann man zuerst einmal abwarten, ob sich vielleicht der Haarausfall von selbst reguliert. Dabei kann eine ausgewogene Ernährung unterstützend wirken.
Wenn aber keine Regulierung eintritt, bleibt der Besuch beim Fachmann wegen der Halbglatze nicht erspart. Man kann zunächst einmal bei Hausärzten, Internisten oder Allgemeinmedizinern die Ursachen abklären, wobei es abhängig von den Ursachen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten gibt. Ist die Halbglatze durch eine Grunderkrankung bedingt, muss zunächst einmal diese Erkrankung behandelt werden. Mit einer Ernährungsumstellung arbeitet man bei einer Mangelernährung.
Finasteridhaltige Tabletten helfen zum Beispiel bei Hormonschwankungen, welche gezielt in den Hormonhaushalt eingreifen und bei einer Halbglatze letztendlich eine Verlängerung der Haarwachstumsphase bewirken – vorausgesetzt die Follikel sind noch aktiv. Zudem können auch haarwachstumsfördernde Tinkturen mit dem enthaltenen Wirkstoff Minoxidil helfen.
Natürlich muss hier nochmals hingewiesen werden, dass alle genannten Medikamente verschreibungspflichtig sind und nur unter ärztlicher Beobachtung verwendet werden dürfen.
Ohne ärztliche Hilfe sollte man lieber nur vorbeugende Maßnahmen durchführen. In Bezug auf die Ernährung kann man zum Beispiel darauf achten, dass die empfohlenen Tagesdosen von Eisen, Vitamin B und Zink eingenommen werden, da diese mit der Aktivität der Haarwurzel und dem Haarwachstum bei einer Halbglatze im Zusammenhang stehen.
Die Kopfhaut kann auch durch regelmäßige Kopfmassagen gelockert und entspannt werden, sodass man einen durch Stress bedingten Haarausfall vorbeugen kann. Noch besser ist es, den Stress zu vermeiden oder einfach versuchen gelassener zu werden. Außerdem kann man aus der Apotheke beispielsweise ein Shampoo, Haartinktur oder Haarmaske ausprobieren. Biotin- und Koffeinhaltige Shampoos stimulieren das gesunde Wachstum und stärken die Haarwurzel bei einer Halbglatze.
Auch Stress kann den Haarausfall auslösen
Auch Stress zählt zu den Ursachen für den Haarausfall, jedoch nur vorübergehend. Aber diese Form hat keine krankhafte Ursache und dabei ist es zu erwarten, dass sich nach einiger Zeit das normale Haarwachstum wieder einstellt – vor allem wenn sich der Körper erholt hat. Mittlerweile vermutet man zwischen dem kreisförmigen Haarausfall und Stress einen engen Zusammenhang, wobei bestimmte Areale des Kopfes trennscharf kahl werden. Dies wird teilweise auf eine Fehlfunktion der Immunzellen und teilweise auf die übermäßige Spannung der Kopfhaut zurückgeführt.
Der psychologische Stress kann zum Haarausfall führen und den bestehenden Haarausfall auch verstärken. Der chronische oder akute Stress wird als die direkte Ursache von dem diffusen Haarverlust erläutert. Wenn sich der Körper unter Stress befindet, schüttet er bestimmte Neurotransmitter sowie andere Botenstoffe verstärkt aus.
Diese richteten einen Schaden an den Haarfollikel aus und der diffuse Haarausfall kommt ins Spiel. Ist aber ein bestehender Haarausfall hingegen hormoneller, immunologischer oder anderer Natur, dann kann das bereits manifestierte Haarproblem durch Stress noch weiter verschlimmert werden. Daher ist es ratsam unangenehmen und stressigen Situationen auszuweichen oder einfach versuchen gelassener und entspannter das Leben zu genießen.
Das letzte Mittel gegen Halbglatze: Transplantation
Wenn man gegen die Halbglatze vorgehen will, muss man früh anfangen den Haarausfall zu behandeln. Drogerieartikel und Supermarktprodukte bringen in dieser Hinsicht nicht so viel mit sich. Man darf ja nach der Kosmetika-Verordnung nicht in die Stoffwechselprozesse eingreifen, wobei ein kosmetisches Produkt nur die Aussehensqualität verbessern darf.
Wenn das Kaschieren nicht mehr hilft, dann kann man über einer Haartransplantation in letzter Instanz nachdenken. Natürlich sollte man diese erst nach einer adäquat durchgeführten medizinischen Therapie infrage nehmen, denn gute Transplateure beraten zuerst immer, wie man den Haarausfall vorbeugen kann.
Wenn andere Haare nach einer Transplantation ausfallen, ist der Patient auch in diesem Fall nicht wirklich glücklich. Nicht nur die Haare werden bei einer Haartransplantation verpflanzt, sondern auch die Haarfollikel. Damit ist jene Struktur in der Kopfhaut gemeint, die das Haar in die Haarwurzel umschließt und verankert.
Die Alopezie kann wirksam bekämpft werden nur, wenn Haare aus funktionierenden Follikeln wachsen. Der Arzt entnimmt bei einer Haartransplantation die Spenderfollikel am Hinterkopf samt der Haut, wozu die Region örtlich betäubt wird. Nach diesem Vorgang vernäht der Chirurg die entstandene Hautwunde. Danach zerlegt der Arzt den 10 × 10 cm breiten Hausstreifen in die sogenannten Grafts, welche bis zu fünf Haare enthalten.
Zudem werden in die Kopfhaut Löcher gestanzt, wo der Arzt die Follikel einsetzt und wo die Haare naher wachsen sollen. Der ganze Eingriff dauert einige Stunden und nach ungefähr drei Monaten wachsen die neuen Haare aus den verpflanzten Follikeln der Halbglatze.
Männer mit Halbglatze
Mittlerweile gibt es Studien die besagen, dass Männer mit Halbglatze unter Umständen dominant wirken, wobei ein rasierter Kopf einen nicht automatisch erfolgreicher macht – aber er zeigt zumindest eine aktiv getroffene Entscheidung. Männer mit Halbglatze stehen zu dem, was sie sind und was sie haben, anstatt etwas anderes vorzugeben.
Dabei wirken die Männer mit Halbglatze nicht nur mächtiger, sondern werden noch als intelligenter wahrgenommen. Den Studien nach werden Männer mit Halbglatze tendenziell älter geschätzt, aber auch als intelligent und weise eingestuft. Außerdem ging man lange Zeit davon aus, dass der Haarausfall mit Testosteron zusammenhängt, jedoch ist nur das Hormon DHT für den Haarausfall verantwortlich.
Frisuren mit Halbglatze
Wer schon eine Halbglatze hat – der gibt das, was er hat, nicht kampflos her. Die ersten Anzeichen für einen Haarverlust sind an den Ecken an der Stirn sichtbar, die sich langsam ausweiten, wobei auch die Pleete auf den Hinterkopf sofort auffällt. Eine geschickte Kämmtechnik hilft vor allem gegen die Ecken, die man durch die Jahre hindurch perfektionieren kann. Dabei ist es wichtig, nicht stark zu schwitzen, die Haare nicht zu föhnen und die Frisur dem Gegenwind nicht aussetzen.
Fahrradfahren ist also nicht empfehlenswert für Männer mit einer Halbglatze, die die Frisur schon mühsam errichtet haben. Viele Männer stellen sich die Frage, welche Frisur die passende ist, wenn man eine Halbglatze hat? In der Regel gilt für alle, dass man sich mit einer klassischen Kurzhaarfrisur überall sehen lassen kann.
Da sind die Variationsmöglichkeiten eher gering und es klingt vielleicht ein wenig öde, doch ein klassischer Anzug und ein klassisches Hemd zusammen mit der Kurzhaarfrisur ist die beste Kombination für fast alle Anlässe.